Eingewöhnung

Die Eingewöhnung nach dem Berliner Modell


Loslassen.

Ein bisschen nur.

Raum schaffen.

Für Neues.

Für Freunde.

Für mich.


Das Berliner Modell wurde in den 80er Jahren von Kinderanalytikern, Soziologen und Erziehungswissenschaftlern in Zusammenarbeit mit einer Berliner Kinderkrippe entwickelt und ermöglicht einen sanften Übergang von der Familie in die Gruppe. Inzwischen wird es in vielen Kleinkinderbetreuungseinrichtungen angewendet und gilt als ein Qualitätskriterium.

Es basiert auf drei wichtigen Grundsätzen, der Elternbegleitung, der Bezugspersonenorientierung und der Abschiedsbewusstheit.

Unter Elternbegleitung versteht man, dass das Kind die Eingewöhnung nicht alleine meistern muss, sondern von den Eltern dabei unterstützt und begleitet wird. Deshalb sollten sich die Eltern dafür auch zwei bis drei Wochen Zeit einplanen.

Bezugspersonenorientierung bedeutet, dass das Kind während der Eingewöhnung eine eigene Bezugsbetreuerin hat, die sich nur um dieses neue Kind kümmert.

Mit Abschiedsbewusstheit meint man, dass die Eltern sich bewusst von Kind verabschieden, wenn sie gehen und sich nicht heimlich davonschleichen. So lernt das Kind mit Abschied umzugehen. Der Ablauf des Berliner Modells ist in vier Phasen gegliedert.

In den ersten paar Tagen kommt das neue Kind zusammen mit einem Elternteil täglich für eine Stunde in die Kinderbetreuung. Die Eltern halten sich im Hintergrund und die Bezugsbetreuerin versucht zu dem Kind Kontakt aufzunehmen. So kann das Kind ohne Stress die neue Umgebung und die neuen Personen kennen lernen. Nach ein paar Tagen erfolgt dann der erste kurze Trennungsversuch indem die Eltern sich nach einiger Zeit bewusst verabschieden und kurz den Raum verlassen. Dabei wird geschaut wie das Kind reagiert. Je nach dem werden dann die Zeiten gesteigert in denen das Kind ohne die Eltern in der Einrichtung bleibt. Sie werden langsam auf zwei Stunden bis zu einem ganzen Vormittag ausgedehnt. Sobald das gut funktioniert, wird das Kind nur mehr an seinen fix gebuchten Tagen am Morgen von den Eltern gebracht, an der Tür verabschiedet und zu Mittag wieder abgeholt.

Durch dieses Modell wird jedes Kind seinen Bedürfnissen und seiner Entwicklung entsprechend wahrgenommen und sanft in die neue Gruppe hinein begleitet. Es kann in Ruhe Vertrauen in die neue Umgebung gewinnen und lernt Schritt für Schritt mit der neuen Situation umzugehen. Es entwickelt dadurch viel Selbstvertrauen und mehr Eigenständigkeit.

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